(2) Tschüss Karlsruhe

Erst vor einem Jahr sind wir in eine unglaublich schöne Wohnung gezogen und haben uns mit vielen Sachen neu eingerichtet. Wie das Leben manchmal so spielt, kommt so eine Veränderung doch schneller als gedacht.

Wir packen also zusammen und ziehen wieder aus.

Uns treibt es in die weite Welt und wir bereiten unser Vanlife Abenteuer vor.

Nachdem wir die wichtigen Punkte erledigt, Job und Wohnung gekündigt und Familie und Freunde über unser Vorhaben informiert haben, ging es erst so richtig ans Eingemachte.

Ein passender Nachmieter muss her, wir brauchen eine Auslandskrankenversicherung, das Auto sucht einen neuen Besitzer und natürlich wollen all die schönen Sachen aus unserer Wohnung gut verpackt werden.

Wir sind mit weit über 40 Kartons eingezogen und haben viele Dinge davon nur selten genutzt. Also misten wir kräftig aus, verkaufen unsere Möbel und verschenken und spenden viele unserer Sachen. Am Ende waren es dann weniger als 20 Kisten, sowie ein paar Möbelstücke, die wir unbedingt behalten wollten.

Wir treffen in der Zeit auf viele Gleichgesinnte und stellen fest, dass wir doch keine Exoten sind, wie anfangs angenommen. Viele nehmen sich eine Auszeit um zu reisen und Neues zu entdecken, viele fangen komplett neu an.

Wir sind also nicht allein.


So ziehen die Wochen vor der Abfahrt rasch an uns vorbei und plötzlich sind es nur noch wenige Tage bis es losgeht.

Nach langem hin und her, viel Recherche und etlichen Telefonaten, haben wir auch endlich eine passende Auslandskrankenversicherung gefunden.

Wir fangen erst jetzt langsam an zu begreifen, dass wir unser Leben komplett auf den Kopf stellen und neue Wege einschlagen. Bald leben wir in einem Auto, unglaublich.


Während der letzten Tage in Karlsruhe wollen wir gemeinsam Zeit mit Familie und Freunden verbringen und uns verabschieden.

Eine entspannte Zeit, wenn da nicht noch die 7 Sachen wären, die im Camper verstaut werden müssen. Gefühlt sind es aber eher 700.

Der Spaß geht weiter: Wir sortieren, räumen ein, räumen aus, sortieren neu... und räumen wieder ein.

Manchmal dauert es eben etwas länger bis auf so kleinem Raum alles an Ort und Stelle ist und nichts mehr in den Schränken klappert.

Es ist Samstag, der 30.07.2022. Unser geplanter Abfahrtstag.

Frisch geduscht und in bequemen Klamotten sind wir nach leider nur einem kurzen Nickerchen bei über 30 Grad bereit für den Start.

Um 22 Uhr stehen plötzlich unsere verrückten Freunde Rosi und Matthias in der Einfahrt, mit selbstgebastelten Fahnen, zum Abschied winkend und bepackt mit Energieproviant für die Fahrt.


Nach vielen Umarmungen, Küsschen und ein paar Tränen ging es dann wirklich los.


Vor lauter Aufregung würgen wir an der nächsten Kreuzung erstmal das Auto ab.

Ohne weitere besondere Vorkommnisse geht es mit gemütlicher Geschwindigkeit weiter in Richtung Norddeutschland. Unsere erste Etappe auf dem Weg in den hohen Norden endet bei Freunden in Travenbrück.

Wir werden mit unglaublich leckerem Essen verwöhnt und genießen einen wunderschönen Tag.

Für Teddy ist es das erste große Highlight auf der Fahrt, er findet einen Freund fürs Leben.

Liebe Laura, lieber Dominik, lieber Loki, vielen Dank für die schönen Stunden auf eurer Terrasse.